Zeitgleich mit dem 60-jährigen Jubiläum des TSV Gernlinden kann die Gymnastikabteilung ihr 40-jähriges Bestehen feiern, denn bereits im Jahr 1966 hat diese als reine Damen-Gymnastikabteilung ihren Ursprung. Bis 1973 gehörten ihr ca. 30 Mitglieder an und erst ab 1974 übernahm Frau Franziska Breinbauer die Leitung dieser dann gegründeten Abteilung. Noch im selben Jahr kam eine Herren-Gymnastikgruppe hinzu, so dass zeitgleich eine Umbenennung in Gymnastikabteilung erfolgte. Entsprechend der Nachfrage und dem Trend der Zeit folgend wurde auch in den Folgejahren das Angebot innerhalb der Abteilung ständig erweitert.
Im Jahr 1999 legte Frau Breinbauer nach 25-jähriger Tätigkeit ihr Amt als Abteilungsleiterin nieder und Frau Kordula Deubert übernahm die Abteilung. Im Laufe der Jahre hat sich die Gymnastikabteilung zur mitgliederstärksten Abteilung im Verein entwickelt.

1979 aus der reinen Herrengymnastik wird eine gemischte Gruppe für Damen und Herren
1980 Kinderturnen und Kindergymnastik
1987 Fit bis 100 – Präventionssport für Damen und Herren
1988 Eltern-Kind-Turnen und Kleinkinderturnen
1999 Aerobic
2001 Ballspiele für Kinder
2003 Tanzen für Kinder
2004 Gründung der zwei Showtanzgruppen �Dance Kids� und �Hot Secrets�
2005 Nordic Walking

Betrachtet man die Entwicklung des Angebots dieser Abteilung, so mag die Bezeichnung Gymnastikabteilung vielleicht etwas �antiquiert” klingen, die Bezeichnung Abteilung für Breiten- und Freizeitsport wäre sicher viel mehr angebracht. Dies würde auch eher unserem Grundsatz entsprechen, nämlich dass wir uns dem Trend der Zeit ständig anpassen müssen und durch Fortbildungen und Zusatzausbildungen unserer Übungsleiter dazu beitragen, dass wir tatsächlich in der Lage sind, auch neue, aktuelle Sportarten anzubieten, um der Nachfrage so gut wie möglich gerecht zu werden. Leider sind uns jedoch durch fehlende Hallenzeiten und mangelnden Übungsleiternachwuchs in gewisser Weise hier immer wieder �die Hände gebunden”. Deshalb gebührt an dieser Stelle ganz besonders den jetzigen Übungsleitern, die sowohl für Aus- und Fortbildungen als auch durch das Halten von Stunden ihre persönliche Freizeit opfern, Lob und Anerkennung, denn ohne sie wäre der derzeitige Übungsbetrieb nicht möglich.

Doch auch der gesellige, kameradschaftliche Aspekt, der früher mit dem Sport und dem Vereinsleben in Verbindung gebracht und sehr gepflegt wurde, heutzutage aber leider immer mehr in Vergessenheit gerät und in Anbetracht des Freizeitstresses, den viele ohnehin schon haben, nicht mehr so geschätzt wird, nimmt in unserer Abteilung nachwie vor einen hohen Stellenwert ein. So bieten wir über die Sportstunden hinaus vielerlei Veranstaltungen für Groß und Klein an, um auch das gesellige Zusammensein weiterhin zu fördern. Grossen Anklang fand daher u.a. unser vor vier Jahren erstmals angebotener Weiberfasching im Sportheim, den wir traditionsgemäß nicht am �unsinnigen Donnerstag”, sondern in unserem Fall am �unsinnigen Mittwoch” veranstalten.
Des weiteren gibt es traditionell einmal im Jahr einen Ausflug, der anfangs als Tagesausflug, später dann schon als Zweitagesausflug stattfand und diesjährig erstmals als Dreitagesausflug durchgeführt wird. Diese Fahrten führten uns u.a. schon nach Kelheim, Benediktbeuern, Hallein, in den Bayerischen Wald, nach Passau, Nördlingen, Dinkelsbühl und Rothenburg und in diesem Jahr nach Kärnten an den Millstätter und Wörther See. Doch auch für die Kinder und deren Eltern bieten wir immer wieder besondere Veranstaltungen oder Ausflüge an. So gab es schon des öfteren einen �Tag der offenen Tür” in der Turnhalle, bei dem die Eltern und übrigen Zuschauer nicht nur mit Kaffee und Kuchen bewirtet wurden, sondern auch Einblick in die Arbeit in unseren Vereinsstunden nehmen konnten. Ebenso wurde die Turnhalle schon zum großen Schlafsaal umfunktioniert, wenn die Kinder zum Abschluss vor den Sommerferien dann mit den Übungsleitern dort übernachten durften. Als Ausflugsziele wurde den Kindern u.a. schon eine Nachtführung im Tierpark Hellabrunn geboten sowie ein Zweitagesausflug zur Burg Schwaneck im Isartal. Und als besonderes Highlight hat es in diesem Jubiläumsjahr für die Kinder im Juli ein Zirkuswochenende mit Übernachtung in der Turnhalle gegeben, welches von qualifizierten Pädagogen und Artisten, die schon mit namhaften Projekten in München (u.a.Zirkus �Li-La-Lu”), aber auch zum Teil im Ausland gearbeitet haben, betreut worden ist.

Nach 40 Jahren Gymnastikabteilung im TSV Gernlinden kann man, denke ich, auf eine durchwegs positive Entwicklung zurückblicken und es bleibt für die Zukunft zu wünschen, dass dieser Trend auch weiterhin Bestand haben möge. Dazu denke ich, ist jeder von uns aufgefordert, seinen Teil persönlich beizutragen, sei es durch eine Mitgliedschaft im Verein oder durch aktive Mitarbeit. Denn nur so wird es möglich sein, den Verein und sein Angebot weiterhin aufrecht zu erhalten. Deshalb ist jeder unverbindlich zum Schnuppern in eine unserer vielen Stunden eingeladen; besonders erfreut wären wir über jeden, der sich zu aktiver Mitarbeit im Übungsbetrieb bereit erklären würde.

Vorhang auf -Manege frei

Unter diesem Motto veranstaltete die Gymnastikabteilung am 22./23. Juli 2006 ein Zirkuswochenende. Die Tatsache, dass der TSV Gernlinden in diesem Jahr sein 60-jähriges Jubiläum sowie die Gymnastikabteilung ihr 40-jähriges Bestehen feiern, war ausschlaggebend für die Entscheidung, den Kindern in diesem Jahr zum Abschluss vor den Sommerferien etwas ganz Besonderes zu bieten.
So fanden in der Turnhalle, im Pausenhof der Grundschule und sogar in einem richtigen Zirkuszelt zwei Tage Spiel und Spaß statt. Vier echte Artisten, die u.a. schon mit namhaften Projekten wie Zirkus �Li-La-Lu” gearbeitet haben, ermöglichten es, dass die Kinder in die faszinierende Welt der Zirkuskünste eintauchen konnten. Spielerisch wurden verschiedene akrobatische Kunststücke erlernt, sie wurden Fakire, Zauberer, Clowns und lernten sogar über Glasscherben zu laufen, Seilzutanzen, auf Teppichen zu fliegen, zu jonglieren und vieles mehr. Für die Stärkung der Kinder zwischendurch sorgte unsere Vorstandschaft, allen voran Herr Stöcklein, mit seiner mobilen Feldküche.
Am Samstag Abend gab es eine echte Fakir- und Feuershow, bevor dann alle ziemlich geschafft ihr Schlaflager in der Turnhalle bezogen. Am Sonntag Morgen wurde nach dem Frühstück sogleich wieder fleißig geübt, um dann am Nachmittag zum krönenden Abschluss den Eltern in einer Zirkusvorstellung das Erlernte zu präsentieren. Alle Aufregung hatte sich schnell gelegt und in einer faszinierenden Show gaben die Kinder ihr Bestes. Sie wurden von den zahlreichen Zuschauern mit viel Applaus belohnt bevor ein schönes, aufregendes und ereignisreiches Wochenende mit einer Party für alle in der Manege sein Ende fand.